Wie sich Kunst und Wirtschaft befruchten können

In herausfordernden Zeiten erkennt man Leuchttürme leichter. Sie heben sich deutlicher von anderen ab. So auch, wenn es um das Thema «Kunst und Wirtschaft» geht.

Ganz im Süden der deutschen Republik, in den Städten Waldshut, Laufenburg und Bad Säckingen, hat solch ein Vorzeigeunternehmen mit langer Tradition seine Standorte. Es handelt sich um das Familienunternehmen «May».

Kunstflyer www.may.de/kultur © Kunstwirtschaftler
Kunstflyer www.may.de/kultur © Kunstwirtschaftler

May ist das führende Unternehmen für Mode, Sport und Lifestyle am Hochrhein, mit über 9.500 qm Verkaufsfläche, über 200 Mitarbeitenden und ca. 30 Auszubildenden. Es sagt von sich selbst, es gehöre zu den TOP 100 innovativsten Unternehmen im Mittelstand.

Ich glaube das gern, ist es doch beispielsweise Mitglied der "Wirtschaftsinitiative Nachhaltigkeit", kurz WIN, des Landes Baden-Württemberg und Unterzeichnerin der gleichnamigen Charta.

In der WIN-Charta sind 12 Leitsätze definiert, denen sich die unterzeichnenden Unternehmen selbst verpflichten. Sie beziehen sich auf die Menschenrechte und Sozial-, wie Arbeitgebenden-Belange, das Nachhaltigkeitsverständnis und die Umweltbelange, den ökonomischen Mehrwert, faire Finanzen und Anti-Korruption sowie den regionalen Mehrwert.

Schade nur, dass die WIN-Charta beim Leitsatz 11 «Regionaler Mehrwert: Wir generieren einen Mehrwert für die Region, in der wir wirtschaften.» nicht ausdrücklich auch auf den Bereich «Kunst und Kultur» verweist. «Kunst und Kultur» bilden, neben der ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit, die vierte wichtige Nachhaltigkeitssäule [1].

"Äpfel", Relief, Farbe, 120 cm x 150 cm, Josef Briechle 2019 © Kunstwirtschaftler
"Äpfel", Relief, Farbe, 120 cm x 150 cm, Josef Briechle 2019 © Kunstwirtschaftler

Das Unternehmen May hat sie erkannt und nach dem Pandemie Shut down sogleich integriert. Auf der Homepage schreibt das Unternehmen, es wolle "...gemeinsam mit Kunst- und Kulturschaffenden das Leben zurück in die Innenstädte bringen und so den lokalen Handel und auch die Künstler selbst unterstützen". Deswegen hat man 2021 unter das Motto "Ein Herz für Kultur" gestellt und Kunst in die Standorte gebracht. 

"Rose", Relief, Farbe, 80 cm x 60 cm, Josef Briechle 2017 © Kunstwirtschaftler
"Rose", Relief, Farbe, 80 cm x 60 cm, Josef Briechle 2017 © Kunstwirtschaftler

So sind in den May-Geschäften in Waldshut, Laufenburg und Bad Säckingen seit März des Jahres die Werke der Künstler:innen Josef Briechle, Peter Schütz, Michael Knittel, Gila Frenzel, Ilse Werner, Rainer Grübner, Christel Steier, Dora Freiermuth, Andreas und Ralph Hilbert sowie Marcel Wagner zu betrachten und zu erleben. Dass das wirklich sehr gut funktioniert, zeigte mir mein persönlicher Rundgang, von dem ich hier ein paar Fotografien beisteuern möchte.

Informationen zum Künstler Josef Briechle © Kunstwirtschaftler
Informationen zum Künstler Josef Briechle © Kunstwirtschaftler

Wer tiefer in die May-Unternehmensgruppe sowie ihr Kunst- und Kultur-, wie auch soziales Engagement einsteigen möchte, dem kann ich die nachfolgenden Links empfehlen.

Lohnenswert ist aber natürlich ein Besuch und direktes Erleben vor Ort.

Hier geht es zu interessanten May-Links:


[1] "Green Franchising", Bellone/Matla, mi-Wirtschaftsbuch, MVG Gruppe, 2012:

Zum Thema der vier Nachhaltigkeitssäulen (Ökonomie, Ökologie, Soziales und Kultur)

https://www.m-vg.de/mi/shop/article/2993-green-franchising/

Blog-Artikel "May" © Kunstwirtschaftler 2021