Empfehlenswert: «Glitsch» von Adam Schwarz

Der Roman «Glitsch», von Adam Schwarz, erschienen im ZYTGLOGGE Verlag, Basel, wurde 2023 für den Schweizer Buchpreis nominiert. Grund genug, den Roman zu lesen. Ich habe es getan und empfehle ihn gern weiter: «Glitsch», Roman von Adam Schwarz, 266 Seiten, Hardcover, erschienen 2023 im ZYTGLOGGE Verlag, Basel www.zytglogge.ch

«Glitsch», Adam Schwarz, ZYTGLOGGE Verlag, Basel © Kunstwirtschaftler
«Glitsch», Adam Schwarz, ZYTGLOGGE Verlag, Basel © Kunstwirtschaftler

Der neue Roman «Glitsch», von Adam Schwarz, ist vielfältig lesbar und interpretierbar. Er spielt auf einem abgegrenzten Terrain, einem Kreuzfahrtschiff, das die ganzjährig eisfreie Nordostpassage durchquert und dabei Touristen und Touristinnen eine angenehme Weltflucht mit durchgehendem Unterhaltungsprogramm, reichlichem Essensangebot sowie vermeidlicher Lebenssicherheit bietet.

Würdigung im Rahmen des Schweizer Buchpreises 2023 im Basler Theater: «Glitsch», Adam Schwarz, ZYTGLOGGE Verlag, Basel © Kunstwirtschaftler
Würdigung im Rahmen des Schweizer Buchpreises 2023 im Basler Theater: «Glitsch», Adam Schwarz, ZYTGLOGGE Verlag, Basel © Kunstwirtschaftler

Der Protagonist, Léon Portmann, erlebt die Fahrt zunächst ganz normal, wenn auch innerlich distanziert. Er begleitet seine langjährige Freundin, die nach Japan muss, aber unter Flugangst leidet, und teilt sich die Kabine mit ihr.

Würdigung im Rahmen des Schweizer Buchpreises 2023 im Basler Theater: «Glitsch», Adam Schwarz, ZYTGLOGGE Verlag, Basel © Kunstwirtschaftler
Würdigung im Rahmen des Schweizer Buchpreises 2023 im Basler Theater: «Glitsch», Adam Schwarz, ZYTGLOGGE Verlag, Basel © Kunstwirtschaftler

Als sie sich von ihm unerwartet und ohne Aussprache trennt, bricht für ihn seine innere und äussere Welt auseinander. Er erlebt fortan das schwimmende artifizielle Tourismusangebot kubinesque, dystopisch und psychotisch, mit gelegentlichen Fluchten in ein 15 Jahre altes Videospiel.

Der Verlag nennt «Glitsch» einen Trennungsroman zum Ende der Menschheit und einen abgründigen Abgesang auf die Welt, wie wir sie zu kennen glauben.

Das Nachwort von Philipp Theisohn interpretiert den zuvor abgedruckten Text von Adam Schwarz und ordnet das Buch literarisch ein. Für all die Menschen wohl, die sich nicht selbst die Mühe machen wollen, das Buch vor ihrem eigenen Lebenshintergrund und Wissensstand zu verstehen, zu interpretieren und zu bewerten. Ein mitunter ironisch wirkendes Convenience-Angebot des Verlages, passend zur touristischen Kreuzfahrt des Romans.